Veranstaltungshinweis: Was ist der Mehrwert der Energiewende vor Ort?

Benita EbersbachForschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS)

Regionale Wertschöpfung gilt als zentraler Baustein für eine nachhaltige Zukunft und als wesentliche Grundlage für die Entwicklung ländlicher Räume. Ein wichtiger lokaler Wirtschaftsfaktor ist der Ausbau der erneuerbaren Energien, welcher zu mehr Versorgungssicherheit und zum Erreichen der Klimaziele beiträgt. Auch die neue Bundesregierung betont die Potenziale der Erneuerbaren und erkennt die besondere Bedeutung des ländlichen Raums an.

In vielen Kommunen in Deutschland wird bereits ein Mehrwert aus der lokalen Energiewende gezogen. Gleichzeitig prägen Windkraftanlagen, Solarparks und Stromtrassen das Landschaftsbild in zunehmend sichtbarer Weise. Der Ausbau der erneuerbaren Energien führt zudem vermehrt zu Nutzungskonflikten, da die Flächen begrenzt und die Interessen vielfältig sind. Im Fokus stehen oft Abwägungen zwischen Klimaschutz, Naturschutz, wirtschaftlichen Chancen und Lebensqualität vor Ort. All diese Faktoren beeinflussen die Akzeptanz gegenüber dem Ausbau.

Wirkt Bürgerbeteiligung gegen konfliktträchtige Planungen?

In den letzten Jahren hat sich die Projektplanung und -umsetzung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen zunehmend als langwierig und konfliktträchtig erwiesen – die Ursachen hierfür sind vielfältig und sorgen für Unsicherheiten und Verzögerungen.

Als ein Schlüssel für eine konfliktfreie Durchführung von Energiewendeprojekten wird häufig die Beteiligung von Gemeinden und Bürger:innen vor Ort angesehen. Aber stimmt es denn, dass Beteiligung ein wichtiger Faktor für die Umsetzung von Projekten darstellt, oder trägt sie unter Umständen lediglich zu einer Verzögerung der Projektumsetzung bei? Welche Rolle spielt die regionale Wertschöpfung vor Ort für die lokale Akzeptanz?

Ergebnisvorstellung: Wie Beteiligungsformate wirken

Diesen und weiteren Fragen sind wir vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS), dem ECOLOG-Institut und unseren Partnern vom Bündnis Bürgerenergie e.V. (BBEn) und der Renewables Grid Initiative (RGI) im BMWE-geförderten Forschungsprojekt BePart Quo vadis, Beteiligung? Bewertung von Partizipation in Energieprojekten seit 2023 nachgegangen.

Im Rahmen des Projekts wurden in einer umfangreichen quantitativen Untersuchung die Nutzeneffekte von Beteiligung analysiert. Die Forscher:innen haben Beteiligungsformate in mehr als 200 Wind-, Freiflächensolar- und Netzausbauprojekten ausgewertet. Unsere Ergebnisse werden wir nun auf der Abschlussveranstaltung vorstellen.

Wann: Donnerstag, 11. September 2025, 14:30 – 18.30 Uhr (mit anschließendem Ausklang)

Wo: Deutsches Klima-Konsortium (DKK), Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin

Programm und Anmeldung

Sie erwarten impulsgebende Keynotes von der Professorin für Energieökonomie und Energiepolitik Prof. Dr. Claudia Kemfert und Michael Krieger (dialoge.digital), der zeigt, wie durch Kooperation vor Ort aus Herausforderungen gemeinsame Lösungen für die Energiewende werden. Nach der Vorstellung der Projektergebnisse, folgt eine Podiumsdiskussion unter anderem mit Christoph Hüls, Geschäftsführer Bürgerenergieverbund Steinfurt, Mirco Sieg, Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz NRW, Mathias Bölt, Bürgermeister der Stadt Havelberg, sowie Katrin Bender, Projektleiterin beim Planungs- und Betreiberunternehmen für Wind- und Solarenergie wpd.

Zum Abschluss laden wir Sie herzlich ein, bei einem kleinen Imbiss ins persönliche Gespräch zu kommen und sich mit anderen Akteur:innen der Energiewende zu vernetzen.

Hier geht es zur Anmeldung.

 Weitere Beiträge zum Thema auf unserem Blog:

Bürgerenergie fördern: Gemeinschaftlich die Energiewende beschleunigen von Dr. Astrid Aretz, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

Wandel vor Ort: Wie die Transformationskapazität von Kommunen gestärkt werden kann von Victoria Luh, RIFS und Johanna Siebert, Progressives Zentrum

Was verzögert den Ausbau der Windenergie? von Prof. Dr.-Ing. Carsten Fichter und Dr.-Ing. Sandra Peters-Erjawetz, Hochschule Bremerhaven

 



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